Seit Jahren fiebern Technik-Enthusiasten und Apple-Fans dem jährlichen Apple Event im September entgegen. Neben weiteren Produkt-Enthüllungen stellte Apple mit den iPhone 16 und iPhone 16 Pro Modellen ihre neuen Smartphones vor. Doch was genau macht die neuen Modelle aus? Wir haben die Keynote für euch verfolgt und die wichtigsten Neuerungen und Features zusammengefasst.

Design: Feinjustierung statt radikaler Veränderung

Beim Design hat Apple, wie erwartet, keine radikalen Änderungen vorgenommen. Das iPhone 16 und iPhone 16 Pro ähneln stark ihren Vorgängern. Zwar gibt es subtile Anpassungen wie beispielsweise die neuen Farben, aber der grundsätzliche Formfaktor bleibt gleich. Das Pro-Modell kommt mit einem Titanrahmen, der für weniger Gewicht und höhere Robustheit sorgt – ein spürbarer, aber für viele Nutzer möglicherweise wenig entscheidender Unterschied. Ebenso wurde der Titanrahmen mittlerweile poliert, dies war beim Vorgänger noch nicht so. Dem iPhone 16 (Plus) hat man in diesem Jahr ebenfalls den Action Button spendiert, welchen die Pro-Modell User bereits aus dem iPhone 15 Pro kennen. Auf der Rückseite des iPhone 16 (Plus) hat man nun das Kamera Modul von dem Blitz getrennt, woraus lediglich ein Wiedererkennungswert des neuen Modells resultiert. Im Vergleich zum iPhone 15 gibt es kaum echte Neuerungen in Puncto „Design“. Wer auf ein grundlegend neues iPhone-Design gehofft hatte, wird enttäuscht. Apple setzt weiterhin auf Evolution statt Revolution, was einige Nutzer, die ein mutigeres Design erwartet haben, als stagnierend empfinden könnten.

Display: Weiterentwicklung und Enttäuschung zugleich

Das iPhone 16 setzt weiterhin auf OLED-Technologie und bietet eine maximale Helligkeit von 2000 Nits. Als Neuerung bringt Apple für alle neuen Modelle eine minimale Helligkeit von 1 Nit an den User – dies könnte die Energieeffizienz je nach Anwendungszweck nochmals optimieren – die wirklichen Benefits bleiben aber im Praxistest abzuwarten. Beim iPhone 16 Pro (Max) kommt ebenfalls ein OLED Display zum Einsatz, zudem bleibt das ProMotion-Display mit 120 Hz im Pro-Modell ein wichtiges Feature für flüssige Animationen und eine schnellere Reaktionszeit. Und gleichzeitig ergibt sich hieraus die Enttäuschung – denn im normalen Modell setzt Apple auch im Jahr 2024 weiterhin auf eine Bildwiederholfrequenz von 60Hz. Dies ist einfach nicht mehr zeitgemäß, sofern mittlerweile nahezu jeder Hersteller in selbst niedrigeren Preisklassen bessere Displays verbaut. Es ist einfach nicht nachvollziehbar, welchen Gedanken bzw. welche Zielsetzung Apple hier verfolgt oder es einfach nur eine Marketing Strategie ist, möglichst viele Pro-Modelle an die Kunden zu bringen.

Erstmals seit Jahren hat Apple an der Bildschirmgröße der Pro-Modelle gedreht. So bietet das normale Pro Modell nun eine Displaygröße von 6,3 Zoll (vorher 6,1 Zoll) – das Pro Max Modell kommt insgesamt auf 6,9 Zoll (6,7 Zoll). Die „Besonderheit“ ist hierbei, dass Apple nochmals dünnere Bildschirmränder gegenüber dem Vorgänger zum Einsatz bringt, welche dieses Resultat in einem nahezu gleichbleibenden Formfaktor ermöglichen.

Die Unterschiede im Display zum iPhone 15 sind vor allem im Alltagseinsatz marginal spürbar. Die Optimierung der Display-Helligkeit ist zwar vorteilhaft, aber für viele Nutzer kein zwingender Grund, das Upgrade in Betracht zu ziehen. Vor allem, bevor es keine Erfahrungen des Alltags gibt.

Leistung: Der A18 (Pro) – spürbare Verbesserungen?

Wie bereits seit dem iPhone 4, verbaut Apple in ihren Smartphones weiterhin eigenentwickelte Chipsätze. In diesem Jahr kommt es hierbei zum Einsatz des A18 Bionic für das normale iPhone 16 (Plus), das iPhone 16 Pro (Max) bekommt seit letztem Jahr ein Pro-Pendant spendiert. In diesem Fall handelt es sich um den A18 Pro. 

Beide Modelle werden im 3nm-Verfahren gefertigt, woraus eine bessere Leistung bei weniger Energieverbrauch resultiert. Auch soll der Sprung auf den A18 eine allgemeine Optimierung für die Bereiche „Machine Learning“ und „Künstliche Intelligenz“ bieten. Denn mit Apple Intelligence hat Apple ja eines der größten Highlights in Bezug auf die Software präsentiert, durch welche User in ihren alltäglichen Arbeiten unterstützt werden sollen. Leider bleibt das Feature dem EU Markt vorerst vorenthalten. 

Auch hat der A18 Pro gegenüber dem A18 Bionic einen zusätzlichen Grafikkern spendiert bekommen, welcher die Gaming-Performance für Triple-A Titel auf ein neues Level bringen soll. So veröffentlicht man noch in diesem Jahr beispielsweise „Assassins Creed: Mirage“ oder einen neues Spiel des Entwicklerstudios „Tencent“ für das iPhone.  

Kamera: Große Fortschritte für das Pro-Modell

Die Kamera ist einer der wenigen Bereiche, in welchem vor allem das iPhone 16 Pro (Max) einen klaren Schritt nach vorne macht. Das neue 48 Megapixel-Weitwinkelobjektiv und das Tetraprism-Teleobjektiv mit bieten laut dem Hersteller eine deutlich verbesserte Bildqualität, besonders bei schlechten Lichtverhältnissen und bei Zoomaufnahmen. Zudem unterstützt das iPhone 16 Pro (Max) nun auch Dolby Vision 4K Aufnahmen mit 120 Bildern pro Sekunde (FPS). Eine 4K Slow-Motion Funktion ermöglicht es, Videos vor allem in dafür vorgesehenen Szenen hervorzuheben. Den normalen iPhone 16 Modellen fehlen diese Kamera-Features. Womit allerdings beide Modellreihen bestückt sind, ist dem neuen Capture Button unterhalb der Einschalttaste. Diese ermöglicht haptische Eingaben, wodurch man neben der Menüführung auch den Zoom kontrollieren kann. Realisiert wird dies über eine Swipe Geste auf dem Button. Ein Drittanbieter-Support wurde ebenfalls angekündigt, so kann das Feature zukünftig auch in Apps wie beispielsweise „Snapchat“ genutzt werden. 

Akkulaufzeit: Verbesserung vor allem dank Chipsatz

Apple hat die Akkulaufzeit des iPhone 16 (Plus) und 16 Pro (Max) leicht verbessert, vor allem durch den effizienteren A18-Chip. So sollen Nutzer zwei Stunden mehr Akkulaufzeit im Vergleich zu den Vorjahresmodellen erhalten. Gerade das Pro-Modell profitiert von einem größeren Akku. Inwiefern sich die Akkulaufzeit in der Realität verbessert, werden wir in einem ausführlichen Test für euch herausfinden – zumindest mit dem iPhone 16 Pro Max. Auch wenn Apple hier jährlich große Versprechen äußert, waren die Ergebnisse von der iPhone 14- sowie iPhone 15- Serie eher ernüchternd.

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass auch die iPhone 16 Serie mit einem USB Typ-C Anschluss ausgestattet ist. Während mit dem iPhone 16 (Plus) noch eine Buchse der zweiten Generation zum Einsatz kommt, soll im iPhone 16 Pro (Max) die dritte Generation für schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten (bis 10 Gbit/s) verbaut sein. 

Via MagSafe kann können alle neuen iPhone Modelle mit bis zu 25W kabellos geladen werden. Im kabelgebundenen Ladezustand verpasst Apple weiterhin den Anschluss zur Konkurrenz – hier können 50 % in ca. 35 Minuten geladen werden. Andere Hersteller laden in dieser Zeit das Smartphone auf 90 bis 100%.

Fazit: Lohnt sich der Umstieg?

Das iPhone 16 (Plus) und iPhone 16 Pro (Max) bieten Verbesserungen, wenn auch kleine, in nahezu allen Bereichen – allerdings sind diese eher inkrementell als revolutionär. Besonders für Besitzer eines iPhone 15 könnte der Umstieg schwer zu rechtfertigen sein, da viele der Neuerungen nur in Spezialfällen spürbare Vorteile bringen. Die Kamera- und Displayverbesserungen im Pro-Modell sind gerechtfertigt und auch nicht unter den Tisch zu kehren, doch auch diese richten sich eher an professionelle Nutzer oder Technik-Enthusiasten.

Für den durchschnittlichen Nutzer gilt: Wer ein älteres Modell hat oder auf bestimmte Funktionen wie die erweiterte Kamera oder den neuen A18-Chip Wert legt, könnte vom neuen iPhone profitieren. Wer allerdings bereits ein iPhone 15 besitzt, könnte enttäuscht sein, da der Sprung in den meisten Bereichen zu klein ausfällt. Einen Vergleich zwischen den aktuellen sowie den Vorjahresmodellen findet ihr hier, um euch ggf. selbst die Entscheidung leichter zu machen:

Natürlich möchte ich euch auch nicht die offiziellen Trailer von Apple vorenthalten: 

Die diesjährige iPhone-Generation zeigt einmal mehr, dass Apple auf kontinuierliche Verbesserung setzt, ohne die bewährte Formel grundlegend zu verändern. Viele User, dazu zähle auch ich, würden sich in Zukunft mal wieder mutigere Innovationen erhoffen. Verfolgt uns auf TechBloggers, um allzeit auf dem aktuellen Stand zu bleiben.

Quelle: Apple