Das ist mal ein Hammer: Ohne Vorwarnung wird der langjährige Spieleklassiker Counter-Strike Global Offensive (CS:GO) auf Dauer kostenlos zu spielen. Zusätzlich werden die verfügbaren Spielmodi um den Battle-Royale-Modus erweitert.

Der Entwickler Valve hat einen sehr großen Schritt getan und den Online-Titel 6 Jahre nach der Veröffentlichung free-to-play gemacht. Das ist für nicht wenige Spieler eine ziemliche Enttäuschung, vorallem für die, die sich den Klassiker erst vor Kurzem gekauft haben. Auf Youtube, Reddit und sogar in den Spielebewertungen auf der Plattform Steam direkt hagelt es negative Kommentare. Hier ein paar Auszüge:

Dov1Ss: „WTF FREE I buy csgo and now every one can play free …“

Salty SerXy: „As if there weren’t enough hackers you guys go and make it F2P. 
I wish I could get a refund.“

Vor Allem der Kommentar von Salty SerXy spricht aus, was viele bereits denken:

Counter-Strike ist ein Shooter, in dem Cheater allgegenwärtig sind. Es ist kinderleicht sich entsprechende Software zu organisieren um in Online-Spielen Hilfen wie einen Aimbot oder einen Wallhack zu erhalten. Die einzige Hürde für Cheater war das Bezahlen von Counter-Strike selbst: 13,99€ hat der Titel bis zuletzt noch im Store gekostet. Da der Titel nun kostenlos ist, gibt es quasi keine Hürde mehr für Spieler. Einfach einen Steam-Account erstellen, Spiel herunterladen, Cheat installieren und los geht’s.

Klingt erstmal ziemlich problematisch, allerdings gibt es da noch einen Schutz für treue Spieler, die nicht auf solche Menschen treffen wollen: Der Valve Trust Factor. Der Trust Factor sind diverse, nicht öffentliche Faktoren, die mit einem Spieleraccount verknüpft sind. Beim Suchen einer Online-Lobby werden diese Faktoren berücksichtigt und man wird mit anderen Spielern mit ähnlichen Werten zusammengewürfelt. Das bedeutet im Klartext: Alte, treue Spieler mit viel Spielerfahrung und ohne Cheater-Vergangenheit erhalten hohe Trust-Werte und werden eher weniger auf Cheater treffen. Neue Spieler, die das kostenlose Angebot nutzen, haben allerdings noch keine guten Werte und können theoretisch in jedem Game gegen Cheater spielen.

Eine Option hat man noch: den Prime-Status. Für den vorherigen Spielepreis von zuletzt 13,25€ kann man seinen kostenlosen Account auf den Prime-Status heben. Mit diesem Status wird man gegen andere Gegner antreten, die auch diesen Status besitzen. In der Praxis heißt das nur, dass man alle Cheater vermeidet, die einen kostenlosen Account ohne Prime-Status benutzen. Accounts, die vor der Umstellung auf free-to-play existiert haben, wurden automatisch mit dem Prime-Status versehen. Also auch sämtliche Cheater-Accounts die vor dem 07.12.18 existiert haben und noch nicht vom Spiel ausgeschlossen wurden. Kein Trost für neue Spieler fürchte ich.

Fortnite/PUBG 2.0?

Nach vielen Leaks und inoffiziellen Ankündigungen kam mit dem gestrigen Update zusätzlich der Battle-Royale-Modus für Counter-Strike.

„Welcome to the Danger Zone“ ziert den Spielemodus als Überschrift. Das ist auch der Name der Battle-Royale-Adaption: Danger Zone. Valve hat versucht, treue Elemente aus den klassischen Spielemodi von CS in den BR-Modus einzubauen. Erfolgreich, würde ich sagen. Es ist nicht nur ein klassisches „Spieler landen auf einer Insel, suchen Waffen und kämpfen bis nur noch einer lebt“-Szenario, sondern es können auch kleinere Aufgaben wie die Befreiung von Geiseln, das Aufsprengen von Safes, oder das Kaufen von Items in einem auf einem Tablet verfügbaren Shop erledigt werden. Ebenfalls neu ist die tatsächliche Anzahl der Spieler: Im Solo-Modus sind es gerade mal 16 Leute, also 15 Gegner mit denen man es zu tun hat. Im Koop-Modus hingegen sind es 18, da diese Zahl durch 2 und 3 teilbar ist (Die Größe der möglichen Teams). Wie erfolgreich der neue Modus sein wird, bleibt abzuwarten.

 

Bild: Valve Quellen: Valve, Heise