In den vergangenen Wochen konnte ich die Chance nutzen und den BenQ GV1 testen. Hierbei handelt es sich um einen Mini Beamer, welchen man sogar problemlos unterwegs einsetzen kann. Ein riesen Dank geht an den Hersteller, welcher mir das Produkt für einen ausführlichen Produkttest zur Verfügung gestellt hat!

Wie gewohnt, habe ich meinen Test zur Übersichtlichkeit gegliedert – ein Klick auf den jeweiligen Menüpunkt führt an die gewählte Stelle:

Unboxing und technische Daten

Erhalten habe ich den BenQ GV1 Portable Beamer in einer verhältnismäßig kompakten und handlichen Verpackung. Zieht man die Außenhülle der Box ab, begegnen einen im Inneren mehrere kleinere Pakete. Diese enthalten neben dem Beamer außerdem einiges an Zubehör, was das kompakte Format des Projektors bestätigt. Um es genau zu nehmen, ist das Paket mit folgendem Lieferumfang geschnürt:

  • BenQ GV1 Portable Beamer
  • Netzteil mit drei verschiedenen Länderadaptern (DE, UK, USA)
  • BenQ GV1 Fernbedienung
  • USB Type C auf USB Type C Kabel
  • Graue Tragetasche für den BenQ GV1
  • Schnellstart Anleitung

BenQ GV1 Unboxing
BenQ GV1 Unboxing

Neben dem Lieferumfang sollten wir uns allerdings auch die technischen Daten etwas genauer anschauen. Da der Beamer ja verhältnismäßig klein ist, dürften die sicherlich von großem Interesse sein:

ProjektionssystemDLP 3430 (Osram LED)
Voreingestellte Auflösung480p (854 x 480 Pixel)
Helligkeit (ANSI-Lumen)200 ANSI-Lumen
Maße (B x H x T)80 x 155 x 80 mm
Gewicht708 Gramm
ChipsatzQualcomm Snapdragon 210
BetriebssystemAndroid 7.1.2
Arbeitsspeicher1 GB (LPDDR3)
Interner Speicher8 GB (EMMC)
WLAN2.4 GHz / 5 GHz / Hotspot Modus
Akku3.000 mAh Lithium-Polymer
SonstigesBluetooth 4.0, AirPlay, Google Cast,
5W Lautsprecher, USB Type C Eingang,
5 verschiedene Bildformate

Design und Verarbeitung

Nachdem wir das Unboxing abgeschlossen haben, können wir einen ersten Blick auf das Produkt werfen – Zeit also, das Design und die Verarbeitung des BenQ GV1 zu beurteilen. Arbeiten wir uns von den kleinen Dingen nach oben, beginnt alles mit der BenQ GV1 Fernbedienung. Dieser wurde ein Aluminium Design spendiert, welches sehr hochwertig aussieht und für einen absoluten Hingucker sorgt. Mir persönlich gefällt die Fernbedienung sehr gut, auch wenn es in Wirklichkeit kein Aluminium ist. Die gummierten Tasten könnten zwar hochwertiger aussehen, erfüllen allerdings zuverlässig ihren Zweck und bieten einen angenehmen Druckpunkt. Die Unterseite der Fernbedienung ist matt, gummiert und liegt angenehm und sicher in der Hand.

Betrachtet man nun den portablen Beamer, so kann ich auch hier nur sagen: BenQ weiß eben, worauf es ankommt. Das Gerät fühlt sich keinesfalls billig an, ganz im Gegenteil: Trotz des höheren Gewichts lässt sich der BenQ GV1 sehr gut mitführen und liegt gleichzeitig hochwertig in der Hand. Er bietet ein hochwertiges Gehäuse, bestehend aus Projektor Einheit und dem 5W Lautsprecher. Auf der Unterseite befindet sich mittig ein Gewinde für beliebige Stative – eine Kleinigkeit, welche sich bei mir sofort einen Pluspunkt sichern konnte. Der BenQ GV1 ist zwar säulenförmig aufgebaut, dennoch trägt er in keiner Hinsicht stark auf und verhält sich eher unauffällig. Verpackt und transportiert wird das gute Stück durch eine graue Stofftasche, welche bei mir einen hochwertigen Eindruck hinterlassen konnte und bisher keine Probleme gemacht hat. So froh ich über diese Tasche bin, desto enttäuschter bin ich über den fehlenden Stauraum für die dazugehörige Fernbedienung – hier hätte BenQ gerne etwas Platz einplanen können (oder sogar müssen?!). Aufgrund der Passgenauigkeit muss die Fernbedienung nun immer separat mitgeführt werden… schade!

BenQ GV1 Design
BenQ GV1 Buttons

Optisch gefällt mir der BenQ GV1 sehr gut. Allem voran dient das silberne Gehäuse für einen sehr hochwertigen Anblick. Auch wenn die Projektoreinheit aus Polycarbonat besteht, ergibt sich in Kombination mit dem Lautsprecher ein einheitliches Gesamtpaket. Zwischen Lautsprecher und Projektor besteht die Möglichkeit, den oberen Teil bis zu 15° zu neigen – so kann je nach Wand die perfekte Einstellung gefunden werden. Abgesetzt wird dieser Neigungsbereich in gelb, was mir persönlich ebenfalls gut gefällt – auch wenn ich eigentlich kein all zu großer Fan von Gelb bin. Die Einschalttaste auf der Oberseite bietet einen ordentlichen Druckpunkt, die Lautstärke sowie die Taste für den Verbindungsmodus wird per Touch Button angesteuert.

Inbetriebnahme

Nachdem wir uns das Gerät sowie den Lieferumfang ausführlich angeschaut haben, wird es endlich Zeit den Beamer in Betrieb zu nehmen! Acht sollte man vor dem ersten Einschalten definitiv darauf geben, die Schutzfolie von der Projektor Linse zu entfernen. Ob es bei dem Betrieb mit Folie zu Problemen kommen kann, weiß ich nicht – dennoch empfehle ich euch, es nicht auszuprobieren. Hinzu kommt, dass die Folie durchaus die Qualität der Darstellung einschränken kann!

Nach erster Inbetriebnahme des BenQ GV1 erwartet einen der Einrichtungsassistent. Hier wird neben der Sprache, unserer Zeitzone sowie unserem WLAN Netzwerk ein Firmware Update auf die aktuellste Version angeboten – empfohlen wird selbst von BenQ, dieses Update vor der ersten Nutzung durchzuführen – was ich natürlich getan habe. Kurze Zeit später ist das Gerät auch schon einsatzbereit und kann mit den ersten Geräten betrieben werden. Ziemlich easy, meiner Meinung nach!

BenQ GV1 Hauptmenu

Nach der Ersteinrichtung wird man sofort in das Hauptmenü des BenQ GV1 geführt. Hier besteht die Möglichkeit, einige Einstellungen vorzunehmen oder den Akkustand zu überprüfen, denn das Gerät besitzt ja für den mobilen Einsatz einen zusätzlichen Akku

Kompatibilität und Features

Wie es bekanntlich heißt: Viele Wege führen nach Rom. So kann auch der BenQ GV1 über verschiedene Möglichkeiten verbunden werden und deckt somit einen großen Rahmen in Sachen Kompatibilität ab. Auf der Rückseite befinden sich nur zwei Anschlüsse – hierzu zählt die DC Strombuchse sowie ein USB Type C Anschluss. Letzteres kann über das mitgelieferte Kabel genutzt werden, um Bild und Ton auf den GV1 zu übertragen. Testen konnte ich dies beispielsweise mit einem Huawei P20 oder einem HONOR View20, welche dank EasyProjection eine aufgeräumte Desktop Oberfläche (siehe HuaweiBlog Feature Video) mit an Bord haben. Besonders erwähnenswert sollte dennoch die Möglichkeit sein, Geräte wireless mit dem Beamer zu verbinden. So nutzen Android Geräte die Funktionalität von Google Cast – Analog hierzu können auch Google Chrome Tabs von dem PC auf den BenQ GV1 übertragen werden. Apple Geräte können ebenfalls verbunden werden – hierzu dient das hauseigene AirPlay, welches von BenQ für iOS und macOS unterstützt wird.

BenQ GV1 AirPlay
BenQ GV1 EasyProjection

Wer ein Microsoft Surface in Gebrauch hat, braucht sich ebenfalls keine Gedanken zu machen. Dank der Windows 10 integrierten Drahtlosprojektion kann auch der Windows Desktop auf den Beamer übertragen werden. Voraussetzung für alle Wireless Verbindungen ist ein gemeinsames Netzwerk. Dies kann sowohl über das eigene WLAN realisiert werden, zusätzlich bietet der BenQ GV1 einen eigenen Hotspot Modus für unterwegs. Konfigurieren kann man hier sowohl die SSID (Hotspot Name) sowie ein beliebiges Kennwort zur Verbindung. Dies ist sehr praktisch, um egal an welchem Ort eine Verbindung mit dem Smartphone, Tablet oder Notebook herzustellen!

Erfahrungen in der Praxis

Hat man die Möglichkeit, einen Beamer zu testen, dann nutzt man ihn natürlich auch! Zwar greife ich nicht täglich auf das Gerät zurück, dennoch konnte sich während meines Testzeitraums des Öfteren die Chance dazu ergeben. So konnte ich im Rahmen einer Geburtstagsfeier ein Video von meinem iPad Pro abspielen – genutzt wurde hierzu AirPlay. Aber auch die ein oder andere Präsentation konnte ich mit Hilfe meines Microsoft Surface Pro 2017 an die Wand werfen. Erst vor Kurzem habe ich mich mit einem guten Freund getroffen und hier meine Erfahrungen mit der USB Type C und EasyProjection Verbindung gesammelt. So konnte dem Video Abend nichts mehr im Weg stehen, und auch das ein oder andere mobile Game konnte problemlos auf der großen Projektion gezockt werden! Die Audio Qualität des eingebauten 5W Lautsprechers haut hier zwar niemanden vom Hocker, dennoch reicht sie vollkommen aus und erfordert unterwegs nicht noch zusätzliche Geräte – ein Knartzen oder Krachen konnte ich während der Nutzung nicht feststellen. Versprochen wird laut Hersteller eine Akkulaufzeit von ungefähr 3 Stunden – dies entspricht also einem Verbrauch von ca. 1000mAh pro Stunde. Tatsächlich konnte mich die Akkulaufzeit des GV1 sehr überzeugen, auch wenn ich das Gerät unterwegs noch nie 3 Stunden am Stück in Betrieb hatte. Für längere Videoabende oder ähnliches empfehle ich dann trotzdem den Betrieb an dem mitgelieferten Netzteil – so geht man jedem Problem aus dem Weg.

Alles in allem, ist meine Erfahrung mit dem BenQ GV1 sehr positiv. Ich konnte keine Probleme vernehmen und die Verbindung zu dem Gerät ist kinderleicht. Egal ob per Kabel oder Wireless, die Übertragung wird nahtlos und flüssig dargestellt. Auch der Hotspot Modus funktioniert einwandfrei und konnte mir vor allem unterwegs sehr gut weiterhelfen! Möchte man ein Video per USB Stick abspielen, ist auch dies möglich. Hierzu wird lediglich ein USB Type C auf USB A Adapter benötigt, um diesen mit dem BenQ Projektor zu verbinden. Wichtig ist natürlich zu erwähnen, dass der Beamer per USB keine PowerPoint Präsentationen öffnet – hierzu fehlt einfach die dazugehörige Software auf dem GV1. Aber nun stellt sich die Frage – gibt es neben all den positiven Aspekten auch Negativpunkte bzw. Kritik?!

BenQ GV1 Ports

Und ja, genau diese Kritik gibt es. Der für mich größte Minuspunkt ist, dass ich aufgrund eines fehlenden HDMI Anschluss noch keine Konsole mit dem BenQ GV1 nutzen konnte. Auch meine USB Type C Hubs können hier nichts bewirken, da es sich bei den HDMI Anschlüssen um Ausgänge handelt – keine Eingänge. Versteht mich nicht falsch, das minimalistische Design ist definitiv nicht falsch. Aber hier stellt sich die Frage an den Hersteller: Gibt es eine Möglichkeit, Konsolen oder Geräte allgemein per HDMI Adapter anzubinden? Und wenn ja, wieso liegt keine dazugehörige Anschlussmöglichkeit bei? Ich bin ein großer Fan des portablen Beamers geworden, dennoch würde ich ihn gerne auch bei einer entspannten Runde Mario Kart mit Freunden nutzen. Auch Mario Party auf der Nintendo Switch oder eine Runde Fifa auf der PlayStation / XBOX wären sicherlich interessante Anwendungszwecke für viele potenzielle Käufer. Ich werde diesbezüglich nochmals Kontakt zu dem Hersteller aufnehmen und ein Update nachreichen!

BenQ GV1 USB C Hubs
Übliche USB Type C Hubs funktionieren nicht mit dem BenQ GV1

Ein weiterer Kritikpunkt ist in meinen Augen die eingeschränkte Nutzung unter Android Geräten. Je nach Modell gibt es hier große Abweichungen, während jedes Apple Gerät problemlos seinen Bildschirm spiegeln kann. Ein typisches Beispiel aus der Praxis wäre hier das weiter oben angesprochene Huawei EasyProjection. Mit diesem Feature ermöglicht es Huawei, das Smartphone als Desktop Oberfläche zu booten. Ob man die Oberfläche nun per Touchpad auf dem Smartphone oder Maus/Tastatur nutzt, ist jedem selbst überlassen. Seit Android 9 Pie gibt es nun die Möglichkeit, dieses Feature auch drahtlos zu realisieren – auf dem BenQ GV1 wird dies allerdings nicht unterstützt. Als Vergleich habe ich einen Smart TV von Samsung, welcher keine Probleme aufweist. Drahtlosprojektion per Smartphone wäre in meinen Augen defintiv ein tolles Feature, um dem Smartphone die ganze Verkabelung zu ersparen – smart eben.

Last but not least, möchte ich nochmal Bezug auf das Betriebssystem des GV1 selbst nehmen. Wie bereits oben in den technnischen Daten aufgeführt, handelt es sich bei dem BenQ GV1 um einen Android-basierten portablen Projektor. Um diesen zu einem noch smarteren Endgerät zu verwandeln, wäre sicherlich mehr Spielraum wünschenswert gewesen. Zwar bekommen wir schon eine Fernbedienung zur Steuerung beigelegt, dennoch ist das Gerät mit keinem Google Play Store oder ähnlichen Diensten ausgestattet. So kann man den Beamer nicht erweitern und schon von Haus aus mit der ein oder anderen App ausstatten. Sicherlich könnte hier per Software Update einiges möglich sein, wünschenswert wäre es definitiv auch! Die Hauptfrage ist nun nur noch, ob die Hardware hierfür stark genug ist?

Preis

Kommen wir zum finalen Part unseres Tests – und zwar dem Preis. Erhältlich ist der BenQ GV1 seit Januar 2019 auf Amazon. Kostentechnisch liegt das Gerät bei 369 Euro, was im Bereich rund um Beamer sicherlich nicht teuer ist. Sollte man viel unterwegs sein, an unterschiedlichen Orten Präsentationen halten oder produktiv einen portablen Beamer einsetzen, ist der BenQ GV1 definitiv ein sehr gutes und empfehlenswertes Produkt! Endlich besteht die Möglichkeit, nicht aufwendig seine Präsentationen aufzubauen und entnervt in den Vortrag zu starten – stattdessen wird das Gerät eingeschaltet, verbunden, FERTIG.

BenQ GV1 Preis

Sollte man für zuhause ein eigenes Heimkino planen, das Gerät ausschließlich zuhause oder für Konsolen an einem festen Ort nutzen, könnte ich den Kauf eines BenQ GV1 weniger rechtfertigen. Hier gibt es 720p oder sogar 1080p Beamer, welche zusätzlich über einen HDMI Eingang verfügen und somit viele Experimente umgehen.

In meinen Augen sind 369 Euro für den BenQ GV1 vollkommen gerechtfertig, hier gibt es nichts zu meckern. Das Bild ist klar, die Einrichtung ist kinderleicht und funktioniert zuverlässig. Das für mich einzige Kaufkriterium entsteht lediglich durch die verschiedenen Anwendungszwecke und Zielgruppen für Beamer.

  • 8.5/10
    Unboxing - 8.5/10
  • 9/10
    Design und Verarbeitung - 9/10
  • 9/10
    Inbetriebnahme - 9/10
  • 7.5/10
    Kompatibilität und Features - 7.5/10
  • 7/10
    Praxiserfahrung - 7/10
  • 8/10
    Preis - 8/10
8.2/10

Fazit

Mit dem BenQ GV1 bekommt man vor allem unterwegs Einiges geboten. Zwar bietet der portable Mini Beamer „nur“ 480p, dafür sorgt der leistungsstarke Akku sowie ein Hotspot Modus unterwegs für ordentliche Unterhaltung und Produktivität. Empfehlen kann ich das Gerät vor allem Geschäftsleuten, welche oft unterwegs sind und Präsentationen mit dem GV1 halten möchten. Wer das Gerät lediglich zuhause einsetzt, sollte sich über eine fest installierte Alternative mit gegebenenfalls besserer Auflösung Gedanken machen.