Aufgrund eines gerichtlichen Patentstreits zwischen Apple und Qualcomm hat die Chipfirma in Deutschland nun ein Verkaufsverbot von drei iPhone Modellen durchgesetzt.
Vor dem Landgericht München wurde im Dezember 2018 ein gerichtlicher Patentstreit zwischen Qualcomm und Apple ausgetragen. Demnach wurde eine Patentverletzung durch Apple festgestellt, welche ein Verkaufsverbot innerhalb von Deutschland mit sich zieht. Bei dem Patent geht es um Techniken, welche den Stromverbrauch der verbauten Chips anpassen und für eine bessere Akkulaufzeit sorgen. Betroffen sind neben dem iPhone 7 aus 2016 auch das iPhone 8 und iPhone X – beide Geräte wurden 2017 seit 2017 verkauft. Die neuen Modelle wie das iPhone XR, XS sowie XS Max sind von dem Urteil nicht betroffen und werden wie gewohnt weiterhin erhältlich sein. Wie Qualcomm am Donnerstag mitteilte, wurden gemäß des Urteils Wertpapiere im Wert von 1,34 Milliarden Euro hinterlegt.
Verkaufsverbot in Deutschland – Was bedeutet das?
Bezüglich des deutschlandweiten Verkaufsverbots gibt es noch einige Unstimmigkeiten. So ist der Smartphone Hersteller aus Cupertino einer etwas anderen Auffassung und möchte die Geräte lediglich aus den 15 deutschen Apple Stores entfernen. Vor allem handelt es sich um das iPhone 7 und iPhone 8, das 10-jährige Jubiläumsgerät iPhone X wurde Ende 2018 bereits durch das iPhone XS ersetzt und nicht weiter von Apple verkauft. Wie der Konzern mitteilte, sollen über die Mobilfunk-Betreiber oder andere Händler alle Modelle verfügbar bleiben. Qualcomm hingegen fordert nun, die betroffenen Geräte bei allen Einzelhändlern in Deutschland einzuziehen und vollständig vom deutschen Markt verschwinden zu lassen.
Apple kämpft weiter und geht in Berufung
Während Qualcomm seinen ersten Sieg gegen den Technik Giganten feiern kann, wird von Apple gegen das Urteil des Landgerichts München nun Berufung eingelegt. Wie der Streit weitergeht, bleibt sicherlich interessant. Denkbar wäre, dass Apple den Verkaufsstopp eventuell verzögern möchte, um Zeit bis zum nächsten iPhone Launch im Herbst zu überbrücken. Durch das Verkaufsverbot in Deutschland wäre das iPhone XR für knapp unter 1000 Euro automatisch das günstigste Smartphone Modell mit dem Apfel auf der Rückseite, gefolgt von den teureren XS und XS Max Modellen mit Preisen über 1000 Euro. Nicht jeder Kunde ist bereit, zukünftig solch hohe Summen für ein Smartphone zu zahlen, somit steht nur noch ein Wechsel zur Konkurrenz zur Wahl. Privatverkäufe wie beispielsweise über eBay zu unterbinden, scheint derzeit eher unwahrscheinlich und wird Interessenten die wohl einzige Tür zu einem der verbotenen Geräte öffnen.
Quelle: Heise