In den vergangenen Wochen durfte ich das Scepter Gaming Headset von AUKEY testen. Dieses Produkt wurde uns von AUKEY kostenfrei zur Verfügung gestellt, wofür ich mich an dieser Stelle sehr bedanken möchte!
Hier schon mal vorab die Produktspezifikationen:
- Virtueller 7.1 Surround Sound
- Kabellänge: 2.4m / 7.9ft
- Nenn / Maximale Eingangsleistung: 20mW / 30mW
- Impedanz: 16 Ω (±15%)
- Empfindlichkeit: 97dB (±3)
- Lautsprecher Durchmesser: 50mm
- Richtcharakteristik: Omnidirektional
- Schnittstelle: USB-A
- Gewicht: 460g
Gegliedert habe ich meinen Test in folgende Punkte:
- Unboxing/Erster Eindruck
- Design & Verarbeitung
- Sitzkomfort
- Sound- / Mikrofonqualität
- Preis / Leistung
- Fazit
Unboxing
Die Verpackung des Headsets glänzt mit einer für AUKEY typischen, plastik-freien Kartonhülle. Die Größe wurde exakt auf das Headset abgestimmt, womit kein unnötiges Material verschwendet wird. Innerhalb des Kartons findet man das Headset auf einer Art provisorischem Kopfhörer-Stand, das bereits an das Headset vormontierte USB-Kabel, eine Kurzanleitung und die für AUKEY ebenso typische Garantiekarte. Hier hätte ich mir eventuell noch eine Tasche für das Headset gewünscht um auch unterwegs den geeigneten Schutz zu erhalten.
Lieferumfang
- AUKEY Scepter Gaming Headset
- Bedienungsanleitung in diversen Sprachen
- Garantiekarte
Design & Verarbeitung
Das von mir erhaltene Produkt ist ohne irgendwelche Verarbeitungsmängel eingetroffen. Das Kabel wirkt stabil und auch die Verbindung des Kabels zu den Ohrhörern machen einen sehr guten Eindruck, anders als bei Modellen bekannterer Firmen. Das Leder der Ohrmuscheln hat eine hohe Wertigkeit und ihre Passform hat sich auch nach langem Gebrauch nicht verändert. Das Headset ist material-technisch sehr ausgewogen. Es besteht aus einem Mix an wertigem Leder, Metall und sehr gut verarbeitetem Plastik. Die doppelteilige Kopfbrücke an der Oberseite besteht aus einer größeren Metallstrebe und einer von Gummi ummantelten Metallstange und ist dadurch auch gegen jegliche Fremdeinwirkung am Schreibtisch oder unterwegs geschützt. Das Mikrofon besteht aus Plastik und ist an einer gummierten, ein- und ausziehbaren Halterung befestigt.
Das Design ist bei diesem Headset aus meiner Sicht etwas in den Hintergrund geraten. Zwar hat das generelle Layout der Teile einen modernen Look und vorallem die RGB-Beleuchtung in den Ohrmuscheln macht ordentlich was her, es gibt allerdings ein großes Manko: Die Größe der Ohrmuscheln. Das Tragen des Headsets gibt einem nicht gerade das Gefühl, cool bei der Benutzung auszusehen. Eine Breite von 6cm pro Muschel ist schon eine Hausnummer, bedenkt man das Konkurrenzprodukte sich durchschnittlich bei 4 bis maximal 5cm bewegen. Das Klotz-Design der Ohrmuscheln setzt auf die tatsächliche Breite noch einen drauf und lässt das Headset generell riesig wirken. Zudem sind die einzigen Bedienelemente am Headset direkt lediglich das Lautstärke-Rädchen und der Button zur Aktivierung der Bass-Boostfunktion. Hier ist leider kein Button zum muten des Mikrofons zu finden, was beim aktiven Zocken doch häufig Anwendung findet.
Sitzkomfort
Was die Größe bei der Ästhetik ins schlechte Licht rückt, macht sie beim Sitzkomfort definitiv wieder gut. Das Headset umschließt die Ohren dank einer Aussparung von 5cm im Durchmesser vollständig und drückt auch von keiner Seite an die Ohren heran. Dennoch sitzen die Hörer rundum dicht am Kopf und blockieren so sämtliche externen Störgeräusche. Durch den sich automatisch justierenden Flexbügel sitzt das Headset genau richtig auf dem Kopf. Die Stabilität des Flexbandes ist so eingestellt, dass das Gewicht der Ohrmuscheln das gesamte Gerät nicht nach unten ziehen kann, es aber auch keineswegs zu locker sitzen lässt. Auch bei heftigem Nicken und Bewegen des Kopfes ist es nicht ohne weiteres möglich vom Kopf zu rutschen. Das Kabel des Headsets ist zwar verhältnismäßig schwer, lässt sich aber durch einfache Justierungen aus dem Weg legen.
Sound- / Mikrofonqualität
Ich möchte mit dem für mich weniger überzeugenden Punkt anfangen: dem Mikrofon.
Das Mikrofon ragt gerade einmal 7cm aus dem Ohrhörer raus und sitzt somit weit seitlich neben dem Kopf. Aufgenommen werden Geräusche durch ein 1mm großes Loch an der zum Mund gerichteten Seite des Mikrofons. Durch diese indirekte Aufnahme der Stimme entsteht ein eher leiser, nicht ganz klarer Klang der Stimme und beeinflusst somit die leider generell sehr leisende ausfallende Lautstärke des Mikros. Selbst bei voll aufgedrehtem Audiopegel innerhalb der Windows-Einstellungen und der Benutzung der eigens von AUKEY mitgelieferten Software „SSS Audio 7.1“ ist die Lautstärke nicht viel besser. Ganz im Gegenteil, desto lauter man das Mikrofon manuell machen möchte, desto lauter wird auch das dauerhaft hörbare Rauschen. Hier fehlt definitiv eine Art Wind-/Popschutz zur Filterung ungewünschter Geräusche.
Beim Zocken mit Freunden via Discord und Teamspeak wurde die Mikrofonqualität als generell gut/befriedigend bewertet, immer mit dem Hauptkritikpunkt der Lautstärke. Beinahe alle Mitstreiter mussten mich manuell lauter schalten um ein klares Verstehen zu erreichen. Hat man sich aber einmal sämtlichen Einstellungen angenommen, oder nutzt vielleicht sowieso eine Drittanbieter-Software zur Veränderung der Mikrofonqualität, lässt es sich damit auf jeden Fall im Alltag benutzen. Lediglich ein Knopf zum muten/entmuten des Mikrofons fehlt hier eindeutig.
Nun der für mich sehr positive Punkt dieses Headsets: Die Audioqualität der Kopfhörer.
Durch die 5cm breiten Lautsprecher innerhalb der Ohrmuscheln entsteht ein sehr angenehmer Raumeffekt. Man hört Musik, Geräusche, Schüsse, Schritte oder Ähnliches omnidirektional und hat nicht das Gefühl nur zwei einzelne Lautsprecher an den Ohren zu haben. Die generelle Audioqualität kann sich definitiv sehen lassen: Auch Musik in sehr hohen Frequenzbereichen lässt sich störungsfrei auf hoher Lautstärke abspielen. Besonders glänzt das Headset im Bereich Gaming. Die eingebaute Bass-Verstärkung und die Bass-Vibrationen bieten ein umfassendes Spielerlebnis und lassen auf Wunsch sogar die Ohrhörer bei Explosionen und Schüssen leicht vibrieren. Mithilfe der zugehörigen Audiosoftware von AUKEY lässt sich auf Wunsch der virtuelle 7.1 Surround-Sound aktivieren, der zwar den generellen Ton ein wenig dämpft, dafür in Spielen ein viel klareres Richtungsbild liefert und das Tracking von Fußschritten gegnerischer Spieler sehr leicht macht. Über Equalizer und andere Effekte lässt sich der Ton frei nach belieben verändern.
Preis / Leistung
Für den Preis von 29,99€ (Amazon.de) erhält man hier ein ordentliches Gerät. Aus unserer Sicht gibt es kaum ein Headset, welches vor allem in Punkto Soundqualität diese Leistung bei dem verhältnismäßigen geringen Preis abliefern kann. Die Einstellungsmöglichkeiten via Software sind mehr als ausreichend und auch der optionale Bass-Verstärker hält was er verspricht und bietet ein sehr volles Klangbild. Für den Hauptzweck, das Zocken, glänzt der virtuelle 7.1 Surround-Sound Modus. Dieser macht die Orientierung im Spiel leichter und unterstützt somit den Spieler in seiner Gaming-Erfahrung.
Lediglich die Mikrofonqualität lässt ein wenig zu wünschen übrig. Eine bessere Filterung von Fremdgeräuschen und ein eventuell weiter vor den Kopf ragendes Mikrofon würde an diesem Gerät schon Wunder wirken. Aber auch hier sollte man wieder bedenken, das Headset ist für den Preis von knapp 30€ nicht im High-End-Bereich und sollte auch dementsprechend betrachtet werden. Für seine Klasse ist es definitiv ein würdiger Favorit um die Pole-Position und sollte nicht unterschätzt werden.
Aufgesetzt erscheint das Headset als größerer Klotz und hätte bestimmt eine Größenoptimierung vertragen können. Vorallem die kastenförmigen Ohrmuscheln sind nicht besonders schön.
Fazit
Auch wenn ich im Bereich Preis/Leistung bereits einige Punkte angesprochen habe, hier nochmal ein Fazit:
Das Headset ist für den Preis von 29,99€ definitiv ein Favorit für den Bereich Low-Budget-Gaming. Ich habe die Audioqualität mit normalen Kopfhörern im Bereich 50-100€ verglichen und wurde mehr als positiv überrascht. Mit dem eingebauten Mikrofon kann man zwar keine youtube- und twitch-reifen Audioaufnahmen machen, aber für die Kommunikation mit den Spielkameraden reicht es allemal. Hier fehlt eindeutig ein Button zum Stummschalten des Mikrofons, der sollte heutzutage doch eigentlich als Standard gelten.
Die herunterladbare Software bietet einige Einstellungs- und Optimierungsmöglichkeiten und sollte auf jeden Fall in Verbindung mit dem Headset genutzt werden -> ohne ist keine Verwendung des 7.1 Surround-Sounds möglich!
Hat man einen sehr kleinen Kopf, könnte das Headset von der Passform her zu groß sein. Ich bin 1,90m groß mit einem durchschnittlich großen Kopf und reize die mögliche Kopfgröße nicht mal ansatzweise aus. Außerdem sieht das Gerät bei jungen Gamern durch das Größenverhältnis nicht schön aus, hier sollte man zu einer schmaleren Variante greifen.
Trotzdem möchte ich dieses Headset empfehlen. Für den Preis kann man wirklich nichts falsch machen, als Einsteigerheadset oder von Gamern mit geringem Budget sollte das AUKEY Scepter Gaming Headset definitiv in Betracht gezogen werden.
Bildquellen: AUKEY / New-Tec-Test
Abschließende Bewertung des AUKEY Scepter Gaming Headsets
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8.5/10
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7/10
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9/10
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7/10
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8.5/10
Danke für den Bericht:) die Gaming-Kopfhörer sind nicht schlecht für den Preis